Hallo Lisa, bis wann hast du noch Zeit?

Eine interessante digitale Konversation von den Feiertagen jetzt:

Hallo Lisa,
bis wann bist du noch krank? Ich werde es die nächsten Tage wohl nicht schaffen dich anzurufen. Ich habe noch ne Menge vor mir, was abgearbeitet werden muss. Danke für dein Verständnis.
VG
Nils (Name geändert)


Hallo Nils,
kein Problem. Ich muss ja nicht krank sein, damit wir telefonieren können, oder?
Mach dir keinen Stress. Davon gibt es genug in der Welt.
Verrückter Satz, was? Wie sieht Stress aus? Wo ist er zu besichtigen? Wo liegt er rum? Ich glaube, in der Natur gibt es keinen Dauerstress, sondern wir Menschen machen den nur. (Was es nicht leichter macht.) Aber ich glaube, nur so ist es.


Hallo Lisa,
Ich dachte nur, du musst später wieder arbeiten und hast dann keine Zeit mehr.


Hallo Nils,
Zeit ist super demokratisch. Jede/r bekommt davon 24h/pro Tag. Verkaufen tue ich davon 8h/Werktag.
LG
Lisa


PS für alle hier Lesenden: https://gemeinschaftsvilla.de/2020/02/26/zeit-keine-zeit/ und https://gemeinschaftsvilla.de/2020/03/12/das-ziel/

PPS: Ich hoffe sehr, ich habe mein Leben lang Zeit und Energie für das, was mir wirklich wichtig ist. Das schließt natürlich ein, dass ich je nach Bedingungen an dem einen Tag andere Prioritäten setze als an einem anderen. Und ich hoffe, dass meine persönliche Vision für mich, also meine Theorie sich im Laufe meines Lebens immer mehr angleicht an meine tatsächliche Praxis.

Das, dass deine persönliche Theorie für dich selbst sich mit deinem tatsächlich gelebten Leben auf die Dauer angleicht, das wünsche ich auch dir von ganzem Herzen Nicht nur für dieses Jahr. Denn vielleicht dauert es einfach mal länger, das hinzukriegen!

Förderungen, (Un-)Abhängigkeit, Demokratie, Verantwortung

Wegen der verschiedensten großen Geldausausgaben muss gerade auf allen Ebenen gespart werden. Privat und in den öffentlichen Kassen. Oft wird der Rotstift bei Förderprojekten im sozialen und kulturellen Bereich angesetzt – mit dem entsprechenden Aufschrei der Betroffenen. Total verständlich. Und ich fänd auch wirklich schlimm, wenn viel wegfällt, schließen muss oder verloren geht. Aber gibt es nicht auch die Do-it-yourself-Lösung? Geht in Deutschland ohne Förderungen nichts mehr?

Vor Jahrhunderten wurden die Fugger gelobt, weil sie die erste Sozialsiedlung stifteten. Privat. Aus Eigeninitative. Ohne staatliche oder städtische Förderung. Natürlich gab es dort ein „unten“ und „oben“. „Oben“ meinte Entscheidungen treffen, Verantwortung haben und „unten“ sich in die gegebenen Regeln fügen, gehorchen, aber eben auch „keine Verantwortung tragen müssen“ und auch „nicht über den Tellerrand hinausdenken müssen“. Stiftungen gibt es bis heute. Erst mit dem Tod des Stifters „regiert“ sozusagen der Stiftungsvorstand, nicht mehr der Stifter selbst, es sei denn er verfügt es schon vorher anders. Dann ist der Stiftungsvorstand oder ein anderes Stiftungsorgan „oben“.

Wenn man die Menschen in Deutschland fragt, wollen die meisten heute allerdings statt „Oben“ und „Unten“ lieber „Auf Augenhöhe“. Das ist z.B. in Vereinen oder Genossenschaften gegeben, die demokratisch abstimmen. „Auf Augenhöhe“ hat also mit Demokratie zu tun. Wenn wir „auf Augenhöhe“ wollen, dann brauchen wir immer auch Menschen, die die Verantwortung haben wollen und über den Tellerrand schauen wollen. Mit aussschließlich Leuten, die sich in die schon aufgestellten Regeln fügen wollen, kommt kein Verein und keine Genossenschaft aus.

Wir haben das Glück, nur Betriebskosten und Verbrauchsmaterial zahlen zu müssen. Damit ist der Geldbedarf erheblich reduziert, auch die Verantwortung über Geld reduziert. Aber über das Bisschen, was wir brauchen und einnehmen, muss trotzdem irgendjemand entscheiden und andere müssen diese Entscheidung anschließend mittragen. Und wir hoffen, dass dieses Mittragen freiwillig und aus Einsicht ist, nicht auf „sich beugen“ oder „gehorchen“ beruht.

Bisher haben wir dennoch noch immer nicht genug Vereinsgründungswillige gefunden. Wer mag Verantwortung übernehmen? Manche haben abgelehnt mit der Begründung „Ihr wollt doch ohnehin keine Förderung beantragen“. Verantwortungsübernahme nur bei Förderung? Ich hatte mehr an „gemeinsam Verantwortung für das Projekt tragen“ gedacht.

Keine Förderung und „aus eigener Kraft“ macht unabhängig. Verantwortung wird man damit nur nicht los. Wo führt es hin, wenn alle zwar unabhängig sein wollen, auf Augenhöhe, vielleicht das auch geradezu verlangen, aber keine festen Zusagen machen oder nicht zuverlässig sind, letztlich keine Verantwortung tragen wollen. Zu Anspruchshaltung und Mitnahmementalität, finde ich. Beides lehne ich klar ab.

Wie seht Ihr das?

Geht es nicht vielmehr darum zu schauen, was wir für Fähigkeiten haben? Zu schauen, was wir persönlich jeweils beitragen können? Nach dem Motto: Wer, wenn nicht ich?

Gedanken zu einem Spruch

Das Gesündeste was du tun kannst, ist dich wohl zu fühlen.

Autor unbekannt

Umformuliert hört sich der Spruch so an:

Das Beste, was du für deine Gesundheit tun kannst, ist für dein Wohlfühlen zu sorgen.

Hieraus ist deutlich, dass wir selbst etwas dafür tun können. Wir sind unserer Gesundheit oder Nicht-Gesundheit nicht ausgeliefert.

  • Aber geht es nur um dich und dein eigenes Wohlfühlen?
  • Ist der Spruch nicht etwas egoistisch?

Wenn ich den letzten Artikel und den Spruch zusammendenke, dann nicht. Denn ich brauche zum dauerhaften Wohlfühlen vermutlich nicht nur mich, sondern auch die Anderen. Vielleicht nicht jetzt in genau diesem Moment, irgendwann einmal jedoch bestimmt, korrekt?

Denn als Menschen sind wir Teamworker. Schon immer gewesen. Ohne Teamwork wäre die Menschheit nicht so weit gekommen. Also:

Dich selbst wohlzufühlen geht auf Dauer nur unter Berücksichtigung der Anderen.

  • Aber was wollen die Anderen?
  • Was tut DENEN gut, was vielleicht auch gleichzeitig MICH mich wohlfühlen lässt?

Das sind doch die Fragen

–> Sage, was Dir gut tut, so dass es die Anderen erfüllen können.
–> Frage, was den anderen gut tut, so dass du es vielleicht erfüllen kannst.

Interessant finde ich, dass – wenn wir tatsächlich so handeln – nicht nur „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ „kein Problem“ mehr darstellt, sondern sich ganz automatisch ergibt.

Es geht sogar noch weiter: Wenn wir das auch über die Grenzen von Ländern hinweg denken, ist Weltfrieden erreichbar. Ist das nicht krass? Einfach mit

Das Gesündeste was du tun kannst, ist dich wohl zu fühlen.

und dabei auf lange Sicht zu denken.
  • Was lässt dich wohlfühlen – und vielleicht andere gleich mit?
  • Was davon kannst du noch heute oder zumindest diese Woche in die Tat umsetzen?

Viel Erfüllung beim Wohlfühlen heute

Abhängig oder interdependent?

Abgesehen davon, dass das Wort „interdependent“ dir vermutlich Rätsel aufgibt: Woran denkst du, wenn du das Wort „abhängig“ hörst? Ich vermute „an Süchte“. Es gibt das Wort aber auch z.B. bei so etwas Harmlosen wie „Ob ich kommen kann, ist davon abhängig, ob… „. Dort ist es also nicht negativ besetzt. Dennoch denken vermutlich die Meisten, wenn sie das Wort hören, an Negatives. Auch „abhängig vom Mann sein“, was für Frauen bekanntlich jahrhundertelang Realität war, wenn sie nicht gerade ins Kloster gehen wollten. Es konnte Zwang sein. Erst durch Sozialversicherungen wurden unsere Vorfahren (und sind wir) weniger abhängig von unserer Familie. Frei. Freiheit fühlen, ist ein hoher Wert in unserer Gesellschaft.

Gerade beim Beispiel Familie werden mehrere Blickwinkel auf die gleiche Sache deutlich: Einerseits, sind wir als Kinder klar abhängig von unseren Eltern als „Ernährern“. Es ist ein Zwang, anders können wir kaum überleben. Wir lieben unsere Eltern aber auch. (Sie uns hoffentlich auch!) Auch im späteren Leben, wo die Generationen meist nicht mehr wirtschaftlich voneinander abhängig sind, bleiben wir dennoch oft mit unseren Familien zusammen. Vielleicht nicht räumlich, aber doch gefühlt. Freiwillig. Freiwillige Abhängigkeit. Oder sagen wir: Wir fühlen uns zugehörig zu dieser Familiengruppe. Hiervon sind wir ein Teil. Wenn wir nicht zusammen sind, werden wir vermisst oder wir vermissen andere der Gruppe, manchmal schmerzlich.

Familie – kann man genießen, kann man erleiden.

Gruppenzugehörigkeit gibt es auch in anderen Zusammenhängen. Manchmal wird eine neue Gruppenzugehörigkeit im Laufe des Lebens sogar wichtiger als die Familienzugehörigkeit. Wo fühlen wir uns wohl? Was teilen wir mit den anderen Gruppenmitgliedern? Von so etwas hängt es ab, wie stark wir uns verbunden fühlen.

In der Gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg lernen wir, dass wir Menschen, egal wo und wie wir aufgewachsen sind, alle die gleichen Bedürfnisse haben. Nur in unterschiedlichem Ausmaß. Damit können wir alle anderen, egal wie fremd sie uns auf den ersten Blick erscheinen, nachvollziehen. Wir sind eine Menschheitsfamilie heißt es so schön. Oder wir nennen uns selbst „Herdentiere“.

Damit ist leicht zu erkennen, dass wir auch gegenseitig abhängig sind. Das nennt man „Interdependenz„. Wir sind abhängig vom guten Willen unserer Umgebung, sagen wir manchmal. Sogar nicht nur unter uns Menschen. Wir sind z.B. auch abhängig vom Sauerstoff, den uns Pflanzen produzieren. Ja, wenn ich es richtig überlege, lebe ich meist in Netzen. Netzen, die viele, viele gegenseitige Abhängigkeiten zeigen. In einem Netz ist man nicht frei. Man kann gefangen sein oder gut aufgehoben. Wie in der Familie.

Jahrelang habe ich viel lieber frei sein wollen, bloß nicht abhängig. Jetzt sehe ich die vielen Interdependenzen, in denen ich mich bewege, – und kann sie auch genießen! Gemeinschaft mit Anderen, Zusammenarbeit, Teamwork, gemeinsam etwas erreichen, sich dabei wohl fühlen. Ich fühle mich dabei überhaupt nicht abhängig, ich genieße Interdependenz. Denn ich kann auch gehen, ich kann auch allein sein – und das ebenfalls genießen. Nur: Was sind wir schon, wenn wir ganz auf uns gestellt sind?

  • Bei was fühlst du dich abhängig im negativen Sinn?
  • Bei was genießt du Interdependenz?

Schreib gern eine Mail oder kommentiere hier drunter.

Liebe Grüße
Lisa

PS: Und falls du mehr über die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg wissen möchtest, komm in unsere Übungsgruppe. Sie findet alle 14 Tage dienstags in den ungeraden Wochen statt.

Warum leitet Ihr Gruppen, wenn Ihr selbst nicht perfekt seid?

Ja, ich leite die Übungsgruppe „Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg“ und Kathrin die Qi Gong-Gruppen. Und uns beiden ist vollkommen bewusst, dass wir nicht perfekt sind. Die Frage aus der Überschrift ist sowohl Kathrin als auch mir schon öfter gestellt worden. Es gibt auch Menschen, die deshalb nicht wiedergekommen sind. Ja, so ist es.

Nun: Wir lernen selbst immer weiter dazu. Wir sind einfach Menschen, die sich mit diesen Themen bewusst beschäftigen. Einige Leute sagen Selbstoptimierung dazu, andere lebenslanges Lernen. Und uns erschien das, was wir gehört und für uns selbst angewendet haben, als auch wertvoll für Andere. Wir wollen etwas weitergeben, weil es unser eigenes Leben so positiv verändert hat.

Klar, sollte eine Lehrende auch etwas beizubringen haben. Aber was heißt „weiter sein“?

Wenn wir erst dann eine Gruppe leiten, erst dann anfangen das, was wir schon wissen oder können, weiterzugeben, wenn wir meinen darin zumindest halbwegs perfekt zu sein, sind wir alt [oder schon gestorben]. D.h. wir würden damit später beginnen, und dann weniger Zeit haben, Menschen zu erreichen. Vielleicht auch überhaupt nicht mehr anfangen, solange wir die Energie dazu noch haben. Denn natürlich nagt auch an uns der Zahn der Zeit. Zögern und Angst würde unsere Absicht verhindern, diese beiden Techniken in der Welt zu verbreiten. Zögern und Angst würde unser Verhalten regieren. Außerdem: Wirklich perfekt werden wir alle ohnehin nie. Egal, wie uns Leute von der Außenansicht her glauben machen wollen.

So haben wir schon mal angefangen

Nach dem Motto „ich bin dann mal weg“ oder „redet Ihr weiter, ich mach schon mal“. Deshalb bezeichnen wir unsere Angebote als gemeinsame Übungsgruppen, nicht mehr. Wir wollen einfach gemeinsam mit Interessierten üben. Gemeinsam mit vielleicht auch dir uns entwickeln. Gemeinsam mit dir „auf dem Weg sein“ und uns als „work in progress“ empfinden, wie es im Englischen so schön heißt. In deren Sprache kommt das Un-Perfekte so richtig deutlich zum Ausdruck.

Mir selbst sind Menschen, die sich als „auf dem Weg Seiende“ begreifen, tatsächlich sogar lieber als „perfekte Lehrer“. Es macht für mich einen Unterschied im Umgang miteinander. Vielleicht habe ich von Letzteren zu Schulzeiten einfach zu viele abgekriegt…

In diesem Sinne laden wir, Kathrin und ich, dich herzlich ein, gemeinsam mit uns auf dem Weg zu sein. Im do-it-yourself, do-it-together Haus. (auf Deutsch: mach-es-selbst-, mach-es-gemeinsam-Haus). Jede Woche Sonntag üben wir Qi Gong; jeden Dienstag der ungeraden Kalenderwochen üben wir Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg.

PS: Da fällt mir gerade ein, dass sogar unser Garten völlig un-perfekt und „auf dem Weg“ isttwinkle. Auch daran kannst du teilhaben, das wäre dann Teil der Gartengruppe werden.

Die Macht des „Trotzdem“

Diesen Ausdruck habe ich gerade in einem Radiobeitrag gehört. Er hat mich sofort tief berührt. Für mich handelt er von der Freiheit zu entscheiden, sich zu ent-scheiden, also eine Scheidung/Trennung aufzuheben, sich zu positionieren, seine eigenen Werte zu leben, mit sich selbst eins zu sein. Und das in allen Herausforderungen, die genau in diesem Augenblick auf mir liegen. Darunter zählen

  • Gewohnheiten,
  • meine aktuelle Kraft,
  • meine aktuelle Bequemlichkeit (auch die darf sein),
  • gesellschaftliche Erwartungen,
    Also: Was werden die anderen von mir denken, schließe ich mich selbst durch das, was ich jetzt gleich tun werde, von der Gemeinschaft mit Anderen aus? Denn ich will ja dazugehören, auch das ist für mich wichtig.
    Und nicht zuletzt:
  • die Folgen, die sich aus meiner Entscheidung ergeben werden. Folgen für Andere, aber auch für mich, inkl. meines Gewissens. Mit den Erinnerungen und meinem Gewissen werde ich weiterleben.

Auf dieser Basis entscheide ich. Heraus kommt ein Fließen mit dem Fluss oder ein „und trotzdem“. Das entsteht nicht aus Trotz, wie man vom Wort her meinen könnte, nein, es entsteht nach Abwägung aus meinem tiefsten Inneren, aus meinem Charakter, den ich durch solche bewussten Entscheidungen weiter forme. Die Fragen „Wie will ich sein?“ und „Was bin ich bereit dafür einzusetzen?“ stehen immer im Hintergrund. Wenn ich sie in den Vordergrund treten lasse, stehe ich fester im Leben, fester auf dieser Erde. Gerade im letzten halben Jahr habe ich selbst erleben dürfen wie viel Unterschied das macht. Es tat gut.

Deshalb wünsche ich uns allen zu diesem Osterfest ein „und trotzdem“.

Welt der Möglichkeiten

Sooo viele Möglichkeiten. Wir genießen es, Auswahl zu haben. Wenn ich zurückdenke, welche Möglichkeiten ich alles habe, im Gegensatz zu dem, was meine Mutter an Möglichkeiten hatte, erst recht meine Großmutter oder sogar meine Urgroßmutter. (Meine Urgroßmutter ist die letzte in der Generationenfolge, von der ich halbwegs etwas weiß.)

Manchmal ist es nicht leicht zu wissen, was ich eigentlich will.

Mehr Möglichkeiten durch eine freiere, tolerantere Gesellschaft. Auch wenn wir derzeit Rückschritte spüren, ist das alles nichts zu der engstirnigen Gesellschaft von früher.
Mehr Möglichkeiten an Freizeitangeboten in der Stadt, dazu unendlich viele Angebote im Internet. Unser Tag ist weiterhin 24h lang. Wir arbeiten weniger Stunden als frühere Generationen und haben zusätzlich mehr helfende Maschinchen daheim. Insgesamt also mehr Freizeit, in der wir wählen können, aber eben auch wählen müssen, was wir in dieser Zeit tun.

Arbeiten gehen und Haushalt schmeißen waren und sind leicht verständlich als Lebensnotwendigkeiten und irgendwie eint das auch unsere Gesellschaft. Vielleicht verhasst, aber eben auch verstanden und damit meist akzeptiert. Die bezahlte Arbeit wird oft allerdings auch als sinnlos oder gesamtgesellschaftlich als sinnentleert empfunden.

Trotz dieser Stunden Arbeit und Hausarbeit bleibt mehr Zeit, die wir selbst gestalten können. Hier haben wir es in der Hand Sinn zu suchen und zu finden. Ich glaube, die wahnsinnig vielen Möglichkeiten vor denen wir hier stehen, erschweren diese Sinnsuche, lenken uns immer wieder ab. Wir lieben zwar die Wahl zu haben, merken aber oft nicht, dass sie uns gleichzeitig das Leben schwer macht.

Wohin heute?

Bestsellerlisten erleichtern uns die Auswahl. Gleichzeitig sind sie eine Vorauswahl von außen, bestimmen uns also in gewisser Weise fremd, also durch Fremde.

Wie finden wir zu wohltuendem Umgang mit unseren Vielen Wahlmöglichkeiten?

Mir hilft bewusste Prioritätensetzung. Eigene. So habe ich einerseits vor Jahren Fernsehen für mich gestrichen, andererseits vorausgewählt, dass ich ausgesprochen gern Sachen gemeinsam mit Anderen tue und mich ebenfalls ausgesprochen gern um meine Gesundheit kümmere. (Aha, hier kommt also der Name der Website her .) Und dann vielleicht noch ein Drittes: Ich lerne ausgesprochen gern. Alles drei macht mir nicht nur Freude, sondern ist für mich auch sinnerfüllt.

Entlang dieser drei Überschriften suche ich meine Freizeitgestaltung zusammen. Hast du auch solche Überschriften? z.B. wie im Bild? Wenn noch nicht, kannst du sie vielleicht jetzt finden. Mir hat die Gewaltfreie Kommunikation durch ihren Blick auf meine eigenen Bedürfnisse dabei geholfen. Meditation ist ein anderer guter Weg, den ich kenne. Es gibt bestimmt noch viele andere.

Wenn du anschließend schaust, ob deine Überschriften dem entsprechen, was du bisher in deiner Freizeit so machst und wie viel Zeit du für was jeweils zur Verfügung stellst, findest du vielleicht zu mehr innerer Zufriedenheit auch in unserer Welt der soo vielen Möglichkeiten.