Gedanken zu einem Spruch

Das Gesündeste was du tun kannst, ist dich wohl zu fühlen.

Autor unbekannt

Umformuliert hört sich der Spruch so an:

Das Beste, was du für deine Gesundheit tun kannst, ist für dein Wohlfühlen zu sorgen.

Hieraus ist deutlich, dass wir selbst etwas dafür tun können. Wir sind unserer Gesundheit oder Nicht-Gesundheit nicht ausgeliefert.

  • Aber geht es nur um dich und dein eigenes Wohlfühlen?
  • Ist der Spruch nicht etwas egoistisch?

Wenn ich den letzten Artikel und den Spruch zusammendenke, dann nicht. Denn ich brauche zum dauerhaften Wohlfühlen vermutlich nicht nur mich, sondern auch die Anderen. Vielleicht nicht jetzt in genau diesem Moment, irgendwann einmal jedoch bestimmt, korrekt?

Denn als Menschen sind wir Teamworker. Schon immer gewesen. Ohne Teamwork wäre die Menschheit nicht so weit gekommen. Also:

Dich selbst wohlzufühlen geht auf Dauer nur unter Berücksichtigung der Anderen.

  • Aber was wollen die Anderen?
  • Was tut DENEN gut, was vielleicht auch gleichzeitig MICH mich wohlfühlen lässt?

Das sind doch die Fragen

–> Sage, was Dir gut tut, so dass es die Anderen erfüllen können.
–> Frage, was den anderen gut tut, so dass du es vielleicht erfüllen kannst.

Interessant finde ich, dass – wenn wir tatsächlich so handeln – nicht nur „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ „kein Problem“ mehr darstellt, sondern sich ganz automatisch ergibt.

Es geht sogar noch weiter: Wenn wir das auch über die Grenzen von Ländern hinweg denken, ist Weltfrieden erreichbar. Ist das nicht krass? Einfach mit

Das Gesündeste was du tun kannst, ist dich wohl zu fühlen.

und dabei auf lange Sicht zu denken.
  • Was lässt dich wohlfühlen – und vielleicht andere gleich mit?
  • Was davon kannst du noch heute oder zumindest diese Woche in die Tat umsetzen?

Viel Erfüllung beim Wohlfühlen heute

Lesezeit 2 – Das Dorfgemeinschaftshaus als Haus der Symbiosen

Eine andere wichtige Erkenntnis aus dem Buch1 ist, dass die Natur wohl immer ein Geben und Nehmen „lebt“. Einseitige Vorteile und Beziehungen scheinen selten oder überhaupt nie zu existieren. Symbiose2, wohin die Wissenschaftler auch schauen. Wir sind dafür gemacht, dass wir uns gegenseitig gut tun. Nicht nur wir Menschen untereinander, sondern auch wir im Zusammenspiel mit allem Leben und der Erde um uns herum.

Wir liegen also damit, dass uns im Dorfgemeinschaftshaus Gegenseitigkeit so wichtig ist, genau auf der Linie der Natur. Auch wir sind ein wenig miteinander verwoben, leben so, dass jeder etwas gibt und etwas nimmt. In Symbiose. Je mehr Mitmacher (Stränge) wir werden, desto sicherer wird das Netz.

  • Was brauchst Du?
  • Und umgekehrt: Was kannst Du beitragen? Was können wir von Dir/Deinem Leben/Deinen Fähigkeiten/Deinem „so Sein wie Du bist“ genießen? (Denk dran: Du bist was, und du kannst was!)

Im Dorfgemeinschaftshaus: Gelebte soziale und ökologische Nachhaltigkeit in einem winzigen Teil dieser Welt.

Wir sind alle ein Puzzle gemeinsam mit anderen

Ein Beispiel für eine Symbiose bei uns: Der SpieleTreff

Erik und Johannes spielen gern Brettspiele. Ihnen fehlten aber Mitmacher. Jetzt haben sie über uns Mitspieler gefunden, alle 14 Tage stiften sie uns ihr Angebot.

Ein weiteres Beispiel: Regenwürmer

Auch wenn dir das vielleicht absurd vorkommt: Ich freue mich grad riesig, dass die ganzen kompostierten Blätter im Garten endlich dazu führen, dass sich Regenwürmer in dem ganzen Sand unserer alten Elbdüne anfangen, wohl zu fühlen.

Als wir den Garten übernahmen, habe ich kein einziges Regenwurmhäuflein gesehen. Jetzt gibt es welche. Unsere Gartengruppe ist symbiontisch für unsere Mitwelt unterwegs! Die Anderen (hier die Regenwürmer) haben unser Tun angenommen und würdigen es nun!

1Tsing, A. L.; Swanson, H. A.; Gan, E.; Bubandt, N. [eds.] (2017): Arts of living on a damaged planet. Minneapolis, London: University of Minnesota Press.

2https://de.wiktionary.org/wiki/Symbiose: Zusammenleben [von Organismen verschiedener Arten] zu gegenseitigem Vorteil