Jahresringe

Auch dieses Jahr werden wir einen Jahresring
unseren persönlichen
hinzufügen

zu unserem Erlebten
zu unserer Gefühlserfahrung
zu unserer Erinnerung
zu unserem Weiterdenken
zu unserem Leben

So werden wir nächstes Jahr anders sein
uns verändert haben

Wir können uns bewusst verändern
Wir können es dem Zufall überlassen
Wir gestalten unser Leben
Und unsere Welt
Aktiv
Oder
Passiv
Gestalten wir unsere Welt

Wie hätte ich’s denn gern?
Jetzt ist es formbar


PS: Manchmal sind wohl nicht mal die Jahresringe selbst leicht erkennbar, die Wahrnehmung überlagert von Gröberem. Wie hier im Bild durch die Sägespuren.

Was sind die Sägespuren in meinem Leben?
Was die Jahresringe?

Das Ziel

„Guten Tag“, sagte der kleine Prinz.

„Guten Tag“, sagte der Kaufmann. Es war ein Unternehmer, der mit durststillenden Tabletten handelte. Nahm man eine wöchentlich ein, spürte man kein Bedürfnis mehr zu trinken.

„Warum verkaufst Du soetwas?“, fragte der kleine Prinz.

„Das bringt enorme Zeitersparnis: 53 Minuten, haben die Fachleute errechnet.“

„Und was macht man mit diesen 53 Minuten?“

„Man macht, was man möchte.“

„Wenn ich 53 Minuten frei hätte, würde ich ganz gemütlich zu einem Brunnen laufen.“

(freie Übersetzung des Kapitels 23 aus
„Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry)


Ich wünsche uns allen, diese Gelassenheit und dass wir erkennen, was WIR mit unseren 53 Minuten gerne machen. Tatsächlich haben wir ja nicht nur 53 Minuten, sondern 24h und das sogar jeden Tag wieder! Genau deshalb schreibe ich nicht „machen würden“! Denn wir HABEN die Zeit!

Fachleute sagen, dass wir in Deutschland gegenüber dem Wert von 1950 eine Stunde am Tag weniger Zeit mit Essen verbringen und gegenüber 1970 sogar eine Stunde weniger schlafen.

Ob das so erstrebenswert ist?

Vielleicht ist richtiges Ausschlafen und ein gemütliches Essen – vielleicht in Gemeinschaft in unserem Haus – meine 53 Minuten ja doch wert.

Oder was wählst Du ganz persönlich?

Und: Wertschätzt Du diese Entscheidung auch am nächsten Tag noch? Stehst Du dazu, wie Du bist, was Du wählst? Bist Du zufrieden mir Dir? War es gestern (oder beim letzten Mal) der Schritt in die richtige Richtung? In die Richtung, wie Du sein und leben möchtest?

Ich wünsche es Dir von Herzen:

Lebe heute ein kleines Stück von Deinem Traum!

Zeit haben – keine Zeit haben – Zeit wofür?

In letzter Zeit höre ich immer häufiger den Satz: „Ich hab keine Zeit“ – meist leider für zwischenmenschliche Begegnungen oder im Zusammenhang mit „Ich find Eure Angebote ja super; aber ich hab leider keine Zeit zu kommen“. Das finde ich nicht nur schade, (sowohl für uns und die/denjenige(n)) sondern auch ungesund: Denn Menschen sind Herdentiere.

Meiner Meinung nach ist „keine Zeit haben“ eine reine Frage der Prioritätensetzung. Wir alle haben genau 24h und das jeden Tag. (Übrigens sehr demokratisch. Jeder hat gleich viel Zeit!) Wenn wir darin uns nicht mehr treffen können, „keine Zeit mehr füreinander haben“, dann heißt das, dass uns Unterschiedliches in unseren Leben wichtig ist, wir deshalb nicht überein kommen. Wir sind alle sehr unterschiedlich, das ist klar. Und unsere Gesellschaft und diese Zeit geben uns auch jede Chance immer unterschiedlicher zu werden.
Wir nehmen in Kauf, keine Zeit mehr zu Begegnungen zu haben, dafür, dass wir Anderes gewinnen. Oder wir schieben Begegnungen auf, weil wir Angst vor etwas haben, was in dieser vermiedenen Begegnung passieren könnte.

So vereinzeln wir in Deutschland – und allen westlichen Industriestaaten – immer mehr. Neulich habe ich mal eine Auflistung der Tendenzen unserer Zeit gelesen; eine davon war: Unsere mitmenschlichen Beziehungen gehen kaputt. Das hat mich sehr schockiert, denn das halte ich für „nicht zukunftsfähig“. Wohin führt das?

Vor einiger Zeit sprach ich eine Frau mittleren Alters, die schwer krank gewesen war, die Krankheit aber überwunden hat. Sie sagte: „Ich kenne keinen, der so ein „zweites Leben“ geschenkt bekommen hat, der nicht jetzt (im zweiten Leben) anders lebt, jeden Tag genießt und viel, viel mehr Wert auf Beziehungen legt“. Auch das hat mich nachdenklich gemacht. Und dann las ich noch den folgenden Jugendlichenspruch auf einem T-Shirt: „Ich habe keine Zeit darüber nachzudenken, was ich hier eigentlich mache, bevor ich sterbe“.

Die Frage an jeden Einzelnen ist also:

Wohin geht meine Zeit und entspricht diese Zeitaufteilung wirklich meinen Prioritäten?

Wenn ja: Dann ist alles gut und ich brauche nichts zu ändern und kann vielleicht in dem Bewusstsein zufriedener und sogar entspannter leben.

Wenn nein: Dann ist schleunigst was zu ändern, damit ich mein eigenes Leben nicht verschwende und zufrieden sein kann mit mir jetzt und am Ende.

Neues Angebot – gleichzeitig Gesuch: Nachbarschaftshelfer vermitteln

Bist Du schon ein Nachbarschaftshelfer (offizieller Begriff der Pflegekassen)? Dann maile uns, damit wir Dich innerhalb unserer Stadtteile vermitteln können. Wir wissen aktuell von mindestens 3 Suchenden. Und einmal haben wir schon erfolgreich vermittelt.

Falls Du noch kein offizieller Nachbarschaftshelfer bist, gibt es hier die Info, was für Dienste Du als Nachbarschaftshelfer abrechnen darfst: https://www.pflegenetz.sachsen.de/download/Informationsblatt_Nachbarschaftshilfe_bf.pdf

Das sind nämlich keine klassischen pflegerischen Tätigkeiten, so wie Körperpflege, füttern oder beim Anziehen helfen. Zu denen braucht man einen sozialen Faible. Das gebe ich zu. Nein, es sind ganz praktische, alltägliche und sogar Freizeitaufgaben, wie Gartenarbeit, (gemeinsam) einkaufen und mit ins Theater gehen. Das macht doch bestimmt Vielen Spaß – und wenn Du dafür dann noch bezahlt wirst, umso mehr…

Kultur auf Kassenkosten

Selbst das gemeinsame Mitmachen (Nachbarschaftshelfer + Betreuter) von Angeboten bei uns im Dorfgemeinschaftshaus bezahlen die Kassen! Bis zu 10 EUR/h gibt es und bei nur einem Betreuten ist das sogar steuerfrei.

Cool finde ich z.B., sich über die bezahlte Betreuungszeit die Eintrittskarte für die Semper Oper zu finanzieren. Wär das auch was für Dich?

Auch stimmt nicht, dass nur alten Menschen auf diese Weise geholfen werden soll. Die Bedürftigkeit bestimmt die Krankenkasse und ist völlig unabhängig vom Alter! Von den Dreien, von denen wir aktuell wissen, ist nur einer im Rentenalter.

Wie kommt man ran?

Die „Ausbildung“ ist kostenlos und dauert gerade mal 4x 90 Minuten. Das ist doch für jeden zu stemmen!

Wie viele Stunden in der Woche Du hilfst, kannst Du in Absprache mit dem „Kunden“ ausmachen. Auch hier gibt es keine „Mindestmenge“. D.h. das geht auch bei Vollzeitjob nebenher.

Ich fänd toll, wenn das Dorfgemeinschaftshaus auch in Sachen bezahlter Nachbarschaftshilfe den Stadtteil zusammenführen kann. Also:

  • Wer von Euch ist schon ausgebildet und braucht noch „Kunden“? Der melde sich bitte per Mail, siehe Impressum.
  • Willst Du auf diese Info hin vielleicht den Schein machen? Dann kontaktiere Deine Krankenkasse. Falls Du uns zur Hilfestellung brauchst, kein Problem, dann maile auch Du uns.
  • Brauchst Du Kontakt zu anderen, die das schon machen? Auch dann melde Dich gern.
  • Und hier gibt es noch mehr Infos: https://www.pflegenetz.sachsen.de/nachbarschaftshelfer-4685.html

PS: Schlimm finde ich nur, dass es auf diese Art den Anschein macht, dass man heutzutage, selbst wenn man nur für den Nachbarn einkaufen will, schon einen Schein braucht. Insofern hätte es mich sehr gefreut, wenn ein anderer Name dafür gefunden worden wäre. Aber dass so etwas bezahlt wird, finde ich andererseits ja schön.

Jetzt müssen wir die Chance nur noch nutzen!

Bist Du dabei?

Das Dorfgemeinschaftshaus & wie wir dort unsere Bedürfnisse erfüllen können

Bedürfnisse – Hört sich nach bedürftig an. Hm. Das will in unserer Gesellschaft keiner sein. Dabei haben wir alle Bedürfnisse. Den Kennern unter Euch sagt bestimmt die Maslowsche Bedürfnispyramide etwas.

OK, wir haben also Bedürfnisse. Jede(r) von uns. Zugeben wollen wir das aber immer noch nicht. Warum? Ich glaube,

  • weil wir nicht gelernt haben, dass es nichts Schlimmes ist, Bedürfnisse zu haben, sondern wir sie alle haben und sogar die gleichen haben (nur in unterschiedlich starker Ausprägung).

Echte Bedürfnisse haben auch viel mit unseren Gefühlen zu tun. Auch mit den negativen darunter, (–> wenn meine Bedürfnisse nämlich nicht erfüllt werden).

Also lieber nicht mit wirklichen Bedürfnissen beschäftigen,

  • weil es hart ist, sich selbst zugeben zu müssen, dass so viele Bedürfnisse, die da eigentlich tatsächlich sind, nicht erfüllt werden in meinem aktuellen Leben.
  • Weil ich also vermeiden will, dem ins Auge zu blicken, weil es weh tut und weil ich dann vielleicht merke, dass es ansteht, etwas zu ändern in meinem Leben.
  • Weil „was ändern“ schwer ist. Je älter wir sind, desto schöner ist es, in „ausgefahrenen Gleisen“ zu bleiben!

Deshalb geht das, was uns „die Gesellschaft“ vorspielt, so viel leichter: Konsumieren! Die Überschrift in einem BWL-Studium lautet meist „Wie erzeugen wir Bedürfnisse?“ Anschließend wird viel Reklame für diese neuen Sachen gemacht, auch wenn fast alle wissen, dass wir damit nicht wirklich glücklich werden. Erst recht nicht dauerhaft. Mit genügend Werbung kommt das Zeugs dennoch unter die Leute. Ich finde, es existiert ein regelrechter gesellschaftlicher Druck, immer mehr zu kaufen. Und zwar auch immer mehr von was, was ich nicht wirklich brauche. Was nicht meine wirklichen Bedürfnisse erfüllt!

Dem widerstehen schafft nicht jede(r). Wenn Du selbst das schaffst, große Gratulation! Anerkenne aber bitte, dass es nicht jede(r) schafft. Dass es schwer ist!

Will ich negative Gefühle überhaupt spüren?

Also: Traue ich mir zu, ehrlich mit mir selbst zu sein oder laufe ich lieber weiterhin davon?

Dabei kann outen befreien,

  • wenn die Atmosphäre stimmt,
  • wenn die Anderen ebenfalls offen und ehrlich sind,
  • wenn ich mit meiner Äußerung nicht gleich Gegenwind oder sogar Verurteilung ernte,
  • ja, wenn ich angenommen werde mit meinem Bedürfnis, mit meinem so Sein, wie ich bin!

Wie kann ich mir meine tiefsten Bedürfnisse erfüllen?

Wie segle ich aber NICHT am Thema vorbei, wie schaffe ich es, mir meine tiefsten Bedürfnisse zu erfüllen? Das, wonach ich mich von Natur aus sehne? (Was nämlich nie irgendeine kaufbare Sache ist. Sondern solche „Sachen“ wie aus dieser Liste. Und zwar auch bei Leuten, die es Unsinn finden, sich mit Selbsterforschung oder Psychologie etc. zu beschäftigen.)

An dieser Stelle kommt das Dorfgemeinschaftshaus ins Spiel: Wir können uns hier treffen (soziales Bedürfnis) und gemeinsam Dinge machen, die uns Freude machen (z.B. einen Spieleabend, gemeinsam vor Ort Abendbrot essen oder gemeinsam essen gehen= soziales Bedürfnis und körperliches Bedürfnis erfüllen). Vielleicht können wir uns hier sogar selbst verwirklichen. (Ich denke, Manfred tut das z.B. mit seinen Kunst-Veranstaltungen.)

Welche Bedürfnisse entdeckst Du bei Dir selbst? Erfülle Dir mindestens eines heute!

Und zum Glücklicher-werden starte etwas Neues, weil Du mit dem alten Tun, das alte Ergebnis erntest: Was also machst Du heute anders?

Kommst Du z.B. gleich morgen Abend zum gemeinsamen Abendessen oder am Sonntag zum Spieleabend?

Spenden und Würde

Wie Ihr vielleicht wisst, funktioniert es aktuell noch nicht sonderlich gut, alle Angebote auf Spendenbasis anzubieten. So haben wir über die Teilnehmerspenden nachgedacht. Dabei ist Folgendes herausgekommen:

Die Höhe der Spende hat etwas mit Würde zu tun.

Zwei Euro nimmt der Plattenbau „Leubentreff“ als sogenanntes „Stuhlgeld“ für jeden, der kommt, ganz unabhängig von der Veranstaltung. Oben drauf kommt die jeweilige Teilnehmergebühr. Richtig fixe Teilnehmergebühren wollen wir weiterhin nicht festlegen. Eine Teilnehmerin meinte aber gestern, bei rein freiem Spenden, würde ihr das so vorkommen, als seien wir Bittsteller. Sie sagte sogar, ihr kämen wir dann vor wie Bettelnde. Das wollen wir tatsächlich nicht! Dann wäre unsere Würde verloren! Und unser Haus ist definitiv schöner als ein Plattenbau. Also vielleicht 3 Euro Untergrenze? Das wäre ein Kaffee draußen. Sie meinte, wir hätten richtig was zu bieten, das müsse deutlich sein. Der Meinung bin ich auch. Aber wie machen wir das deutlich? Wie finden wir den Kompromiss zwischen hohen Preisen, weil tolles Haus mit super Angeboten und dem Zugehen auf Menschen, die wenig haben?

Eine Spende dalassen, hat auch etwas mit Deiner Würde zu tun: Wenn kleines Geld für Dich groß ist, dann erhältst Du Würde durch „trotzdem spenden“. Es zeigt, dass Dir Haus und Programm etwas wert waren.

Nichts oder nur 50 ct dazulassen, beleidigt uns als Anbieter dagegen. Es macht unter solchen Umständen keinen Spaß, beim nächsten Mal wieder sorgsam vorzubereiten, an- und abzureisen, Heizung morgens anzustellen, etc. Das soll es aber, auch uns soll das Haus Spaß machen!

Dazu fiel mir dann gleich noch ein Beitrag von Seth’s Blog ein, den mir Francesca aus Leuben neulich schickte. Hier die Übersetzung:

Mündige Bürger

Mündige Bürger sind keine profit-suchenden Handelnden, die nur durch Regeln eingegrenzt sind. Mündige Bürger benehmen sich, als wenn es gar keine Regeln für die Sache gäbe.

Mündige Bürger sind keine ängstlichen Partisanen, die eher für eine Partei stimmen als für ein Faktum. Mündige Bürger tun das Richtige, weil sie es können, selbst dann, wenn die Kosten auf kurze Sicht hoch sind.

Mündige Bürger leben nach den Regeln der Gemeinschaft: Wenn jeder täte, was ich grad plane zu tun, würde das zu einem sinnvollen Ergebnis führen?

Manchmal nennen wir mündige Bürger Helden, was eine Schande ist, weil ihre Handlungen überall vorkommen, und nicht rar sein sollten. Der Mythos, Erfolg basiere auf kurzfristigem Eigeninteresse ist wieder und wieder widerlegt worden. Es scheint offensichtlich, dass es ein kraftvoller Schritt nach vorn ist, wenn man Sachen besser hinterlässt als man sie vorgefunden hat, weil Du vermutlich selbst bald wieder da sein wirst.

Jede erfolgreiche Gemeinschaft, jede Organisation, jede Familie hat mündige Bürger. Es sind die mündigen Bürger, die die Zukunft definieren, weil ihr Einsatz für die Zukunft sich auszahlt.

Übersetzung von Seth’s Blog vom 29.02.2020

Wir scheinen also „nur“ mündige Bürger sein zu müssen. Ich gebe zu, das ist manchmal ganz schön schwer!

Damit das Dorfgemeinschaftshaus-Projekt wachsen kann und wir es nicht nach den 3 Jahren, siehe drunter stehender Artikel, schließen müssen und unsere Räume der normal vermieteten Wohnung wieder zugeschlagen werden. (Denn auch das ist natürlich eine Option!)

Lasst es uns also, auch wenn es eine persönliche Hürde ist, im Dorfgemeinschaftshaus weiter versuchen! Für unsere gemeinsame gute Zukunft.

Ich freue mich drauf!