Dürre, Waldbrand in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz, (Gas-)Krieg, Inflation und andere Unsicherheiten – und was du tun kannst

Wir schwitzen und unser Garten vertrocknet allmählich. Auch der an meiner Arbeitsstelle. Auch Eurer bestimmt.

Nachts weht Smog und Rauchgeruch vom Feuer in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz herüber, z.T. aus 100km Entfernung. Gruselig. Was das wohl alles für die Zukunft bedeutet.

Der nächste Winter kommt bestimmt und es ist nicht klar, ob wir genug Gas zum Heizen haben und um unsere Wirtschaft aufrecht zu erhalten.

Dann die Inflation, die man schon deutlich im Portemonnaie spürt.

Gestern habe ich mich mit einer von all dem noch viel mehr Betroffenen getroffen, mit Ganna, die bei uns vermutlich demnächst Bundesfreiwillige (siehe dieser Beitrag) werden wird. Sie ist Ukrainerin. Eigentlich war sie nur zum (englischsprachigen) Studium gekommen. Jetzt ist es zu Ende und sie kann nicht mehr heim. Erst jetzt hat der Krieg sie persönlich ergriffen. Im Februar war zwar auch Unsicherheit da, aber sie dachte, bis Studienende erledigt sich das alles schon.

Nichts hat sich erledigt, es sind nur mehr Unsicherheiten geworden.

Und jetzt?

Jetzt kämpfen wir als Erstes, dass sie überhaupt in Dresden bleiben darf und nicht nach Suhl muss, weil Dresden sein Kontingent an Ukraine-Flüchtlingen schon erfüllt hat.

Maslowsche Bedürfnispyramide

Ich kannte die Maslowsche Bedürfnispyramide aus der Theorie und die oberen Stufen aus der Praxis. Jetzt lerne ich gerade die unteren Stufen in der Praxis kennen: Ohne Sicherheitsgefühl kann Ganna gar nicht an dauerhaften Mietvertrag finden, an Freunde suchen oder an „was willst du jetzt in der Zeit, in der du nicht Hause kannst, vielleicht Anderes in Dresden studieren, nutze die Zeit doch“, denken. Über so etwas nachdenken geht erst, wenn sie wieder Boden unter den Füßen hat. Egal, wie viel die Leute sie das grad fragen. Es geht einfach erst später wieder.

Auch wenn wir selbst in unsicheren Zeiten leben, hoffe ich, wir können ihr mit unserem Projekt und dem Freiwilligendienst ein wenig Sicherheit bieten. Wer mithelfen mag „unsere Ukrainerin“ zu stützen, ist herzlich willkommen

Vielleicht befreit dich ein „ich tue was, was sinnvoll ist“ auch aus deiner eigenen Hilflosigkeit, die über die vielen oben aufgezählten Unsicherheiten entstanden ist. Denn „was tun“ und damit „ich bewirke was“ zu erfahren, sind die besten Schritte selber wieder Land zu sehen. Und es tut damit dir, Ganna und unserem ganzen Projekt gleichzeitig gut. Das ist doch was!

Weiteres Pianokonzert mit Eva Glöß

Am Samstag, den 16. Juli, also am Samstag vom Schulferienbeginn, spielt uns Eva das nächste Gartenkonzert. Start ist 18.30h. Wer zum Aufbauen oder Gartengenießen kommen mag, ist schon ab 17.30h gern gesehen.

Du bist herzlich willkommen!

Quasi als Belohnung für das vergangene Jahr für uns alle, nicht nur für Schulkinder. Wir hoffen also dringend auf schönes Wetter. Bisher ist das zum Glück auch angesagt. Hier findest du mehr Infos zu Eva und auch Musikbeispiele: www.evagloess.de

Der Eintritt ist frei, wir bitten allerdings um Spenden, um unsere Kosten zu decken. Ebenso bitten wir um Anmeldung, auch wenn diese nicht essentiell ist. (Wir müssen nur sehen, dass wir genügend Stühle haben und die im Vorfeld aufstellen.)

Getränke wie Wein, Sekt, Wasser und Saft haben wir zum Selbstkostenpreis da. (Sogar gekühlt, weil wir inzwischen einen Kühlwürfel haben!) Falls du gern Anderes genießen möchtest, bring es gern mit. Ebenso bei Knabbereien. Am besten gleich zum Teilen, denn wir wollen ja Gemeinschaft stiften. Vielleicht kommen wir dann darüber oder über Evas schöne Musik auch ins Gespräch.

Auf jeden Fall ist Samstag ein Tag zum drauf Freuen, zum Durchatmen und zum träumendem Genießen, ob liegend auf Picknickdecke oder sitzend auf Stühlen… Solange unsere seltenen Pflanzen oder die Sandbienengänge darunter nicht leiden, ist alles, was zum Genießen hilft, herzlich willkommen.

Geschafft! Die Ernte ist eingefahren!

Juhu! Wir haben noch einmal Glück gehabt: Am Dienstag Abend knapp vor dem Regen haben wir zu dritt das Heu zusammengeharkt. Es war zwar erst zu 95% trocken, aber besser so, als noch mal nassgeregnet. Einen Teil haben wir gleich verteilt. Der Rest ist trocken gelagert. Es kann also nichts mehr schief gehen. Ein Stein fällt uns vom Herzen!

Heute Abend holt Christian wieder einen Sack ab. Insgesamt ist alles Heu reserviert. Das heißt: Alles wird verwertet werden.

Super. Natürliche Resourcen nutzen! Sport im Garten! Do it yourself! Do it together

Wenn du Lust drauf hast, mach doch beim nächsten Mal mit.

Es ist gesenst – Aber wann wird es trocken sein???

Am Dienstag hatte Frank nun die Zeit zu sensen. Wir machen am Hausprojekt ja alle Arbeit als Ehrenamt, so dass wir nicht immer Zeit haben, wenn es günstig ist. So auch in diesem Fall: In der Nacht hatte es das erste Mal geregnet, das schien uns noch günstig. Denn dann sind die Halme leichter zu schneiden.

Was wir nicht bedachten: Dass es diese Woche weiter regnet und so der Grasschnitt nicht so leicht trocknet, wie es in den Wochen davor gewesen wäre. Hm. Seufz. Die verschiedenen Verpflichtungen…

Drückt uns jetzt einfach mal die Daumen, dass es die nächsten Tage noch wird. (Auch wenn wir umgekehrt für jeden Regentropfen dankbar sind, weil die Natur echt jeden Tropfen Regen braucht. Es war einfach schon viel zu trocken im Juni.)

Tja, da erinnere ich mich an die Kindheit, wenn ein Bauer sagte, heute muss ich das und das machen, wer weiß, wann das Wetter es sonst zu lässt. Wie Computerkinder sind es nicht mehr gewöhnt, vom Wetter abhängig zu sein und sich danach zu richten. Wäre in diesem Fall aber echt besser gewesen… Hm. Nun hoffen wir mal.

Alle, die sich schon gemeldet haben, das komplett unbehandelte Heu zu erhalten, werden benachrichtigt. Versprochen. Und falls auch das nicht so ohne Weiteres klappt (ich habe ienfach viel um die Ohren), fragt bitte frühestens nächsten Mittwoch nach.

Sommerheu bald abzugeben

Unser Sensenmann Frank senst bald unsere Blühwiese. Das Schnittgut bleibt anschließend eine Woche zum Trocknen liegen. Danach ist es perfektes, naturbelassenes „bio“ Wiesenheu, also ohne jegliche Pestizide oder Düngemittel. Dagegen enthält es außer getrocknetem Gras auch Kräuter (z.T. sogar von unseren seltenen Pflanzen).

Wer also Kaninchen, Meerschweinchen etc. mit etwas besonders Gutem füttern möchte, melde sich gern. Wir geben das Wiesenheu säckeweise ab, so viel ist es. Weil es ja komplett trocken ist, eignet es sich gut zum Einlagern, so viel dein Platz reicht… Du kannst also gern Vorräte anlegen, so wie man es früher in Scheunen machte.

BufDi – Eine Chance für dich?

BufDi so werden die Bundesfreiwilligendienstleistenden abgekürzt. Seit Neuestem gibt es auch bei uns über die Grüne Liga e.V. die Chance, einen solchen Bundesfreiwilligendienst zu leisten. Juhu! Wenn du magst, kannst du uns verstärken! Dazu müsstest du mindestens 20 Wochenstunden bei uns ehrenamtlich tätig sein wollen und bekämst dafür ein Taschengeld. Falls du arbeitslos bist, wirst du vom Arbeitsamt in dieser Zeit zwar bezahlt, aber bist vom Zwang befreit, Bewerbungen schreiben zu müssen. Wenn Du natürlich umgekehrt eine Stelle findest, die du annehmen möchtest, „lassen wir dich“ auch umgehend „laufen“. So flexibel ist der Vertrag trotz allem! Auch neben der Rente kannst du dieses Ehrenamt ausüben. Denn dazu ist es da, dass es ohne Altersbeschränkung jede/r machen kann. Wohngeld etc. wird auch weitergezahlt, denn das Taschengeld allein reicht ja nicht. Das ist allen klar. Dein Lebensunterhalt wird also anderweitig gesichert. Aber wir helfen dir natürlich diese Dinge zu klären und „einzustielen“.

Welche Tätigkeiten würdest du bei uns machen? Vornehmlich würdest du dich um den denkmalgeschützten Garten kümmern. Doro und ich würden dir viel beibringen können: von A wie Artenkenntnis über K wie Kompostieren bis Z wie Zurückschneiden von Bäumen und Büschen. Zudem würdest du Gartenkonzerte und Müllsammelaktionen helfen zu organisieren und vorzubereiten, vielleicht einen weiteren Laden fürs Lebensmittelretten aquirieren und entsprechende Gruppentreffen organisieren. Je nachdem, was Dir Freude macht, könntest du auch an der Website, unserem Instagram-Auftritt mitschreiben oder andere Öffentlichkeitsarbeit machen. So in etwa stellen wir uns das vor.

Falls du dir das vorstellen kannst oder jemanden anderen weißt, zu dem diese Aufgaben passen würden, melde dich oder reiche diesen Artikel weiter. Wir würden uns sehr, sehr freuen, Verstärkung zu kriegen.

Bis vielleicht bald!

Tag der offenen Gartenpforte am So, 12. Juni

Uff, dieses Mal kann er nun endlich stattfinden. Schon 2020 hatte ich uns angemeldet, siehe dieser alte Artikel, aber sowohl 2020 als auch 2021 musste der Tag der offenen Gartenpforte deutschlandweit abgesagt werden. Wie so Vieles. So denke ich nur „jetzt aber!“

Im Vergleich zu damals ist unser Garten jetzt sehr viel grüner, z.T. auch bunter. Wir haben sehr viel gepflanzt, Einiges davon ist selten; und wir haben viel gegossen. Viel Arbeit nahm uns im letzten Sommer der Regen ab und ließ mehr wachsen als gedacht. Nachteil: Es wuchsen auch irre Mengen Schnecken. Die hatten es leider auch auf viele unserer seltenen Pflanzen abgesehen, sie einfach weggefressen. So stehen wir bei einigen Arten trotz Schafwolle und Schneckenzaun nun wieder am Anfang… Nun ja, auch dieses Jahr haben wir von Urbanität und Vielfalt wieder Pflanzen erhalten und geben Samen ab. Es geht also weiter.

Und damit Du unsere Erfolge und Misserfolge auch live sehen kannst und vielleicht auch etwas über insgesamt den Denkmalschutz unseres Gartens erfahren magst, öffnen wir ihn für jedermann und jederfrau. Wir führen Gruppen um 10.30h, 12.00h, 14:00h und 15.30h. Wichtig ist jedoch, dass Du Dich und Deine Lieben, die Dich begleiten werden, anmeldest. Denn von den erfahrenen Mitmachern des Tags der offenen Gartenpforte ist uns gesagt worden, dass wir sonst bis zu 200 Leute da stehen haben könnten, gerade auch, weil unser Garten neu im Programm ist. Das könnten wir dann nicht bewerkstelligen. Deshalb unsere Bitte um Anmeldung.

In den Pausen könnt Ihr gern auf der Terrasse Getränke und frische Waffeln genießen, soweit das Angebot reicht.

Gern kannst Du Deine Hilfe anbieten: sowohl für diesen Tag als auch für das Mitgärtnern insgesamt. Denn fast 1700qm Garten sind schon eine Herausforderung, gerade bei einem Garten, der auf einer alten Elbdüne steht, also fast ausschließich aus Sand und Steinen besteht… Umso mehr freuen uns die Erfolge: