Im großen Garten gibt es seit Wendezeiten in einem der Kavaliershäuser das Jugend-Öko-Haus. Das ist jetzt nur noch bis 1. Mai gesichert. D.h. es kann sein, dass es komplett verschwindet, nicht nur aus dem Großen Garten, (was ich schon schlimmg genug fände,) sondern komplett.
Ich veröffentliche hier diese Petition, weil Artenkenntnisse ohnehin heutzutage selten sind, erst recht in der nachwachsenden Generation. Aktuell befinden wir uns mitten in einem Artensterben riesigen Ausmaßes. Darin sind sich alle einig. Wenn wir aber nicht mal mehr die Arten bestimmen können, wir also nicht mal mehr benennen können, was wir schützen wollen, wie soll das dann gehen?
Allein schon das Programm „Junge Naturwächter“ der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt (LANU) ist so wichtig, dass das Jugend-Öko-Haus erhalten bleiben muss.
Sven war so schmerzlos, dass er nachher die gefundenen Pfandflaschen in den gegenüberliegenden Netto brachte. Und siehe da: weil auch ein Kasten beim Treibgut war, sind lockere 5,50 EUR dabei rausgekommen! Gratulation!
Für das Ortsamt, das uns die Müllgreifer ausgeliehen hatte, sollten wir die 3 verschiedenen Typen, die man uns gegeben hatte, gegen einander vergleichen. Der Typ auf dem rechten Bild hat den Test gewonnen und wir hoffen, beim nächsten Mal davon also mehr Exemplare zu bekommen:
Anschließend waren zehn von uns noch gemeinsam im Belohnungscafé, was leider etwas weit war (in Altleuben, so dass eben nicht mehr alle mitkamen).
Hier noch Einzelfotos von den „Treibgut“bergen; denn welche Mengen das waren, kommt auf dem Gesamtbild gar nicht so richtig raus.
Altholz und Bauschutt,Altglas und große Teile,viiieeele volle Säcke undals krönender Abschluss zwei Zaunteile.
Und das war am Samstag die „Nachher-Ansicht“: Eine naturbelassene Brache ohne Müll. Wir hoffen, der Effekt bleibt noch lange bestehen!
Brache im Winter bei Nieselregel – aber ohne Müll.
DANKE an alle fleißigen Helfer, sowohl in der Vorbereitung als auch vor Ort!
So angespornt machen die Picobellos bestimmt bald die nächste Treibgut-Sammelaktion.
Die Grüne Liga e.V. ist eine Umwelt- und Naturschutzorganisation. Sie ist absolut unpolitisch, hat also nichts mit der Grünen Partei zu tun. Erst recht ist sie damit nicht zu verwechseln.
Die Grüne Liga gründete sich zur Zeit der Wende als Dach für ökologisch orientierte Gruppen, die es damals zum Teil schon gab, vor allem aber neu wie Pilze aus dem Boden der zerfallenden DDR schossen. Weil es so viele verschiedene Regionalgruppen der Grünen Liga verteilt über ganz Ostdeutschland gibt, ist sie zusammen ein Naturschutzverband. (Ein Verband ist ein rechtlicher Begriff. Ich glaube, die Organisation muss dafür in mindestens 3 Bundesländern vorhanden sein. Damit gehen dann auch andere Rechte einher, z.B. beim Gehörtwerden zu Bauvorhaben etc.)
Seit einigen Monaten sind unsere drei „grünen Gruppen“ (Lebensmittelabholgruppen, Gartengruppe [auch als Teil der IG Wildpflanzen], unsere Picobellos) eine dieser ökologisch orientierten Gruppen und damit Teil der Grünen Liga Dresden/Oberes Elbtal e.V..
Vielleicht habt Ihr es auch schon in den Terminen gesehen: Alle paar Monate sind wir zum Sprecherrat der Grünen Liga eingeladen. Zu dem schickt jede Gruppe ein Mitglied. Nächste Woche ist wieder solch ein Treffen. Wenn du Interesse an dieser Arbeit hast, nimm gern Kontakt mit uns auf.
[Und: Ja, es stimmt. Nicht alles, was wir machen, ist damit abgedeckt. Unsere sozialen und kulturellen Aktivitäten sind damit noch nicht abgedeckt. Auf die Dauer müssen wir irgendwann einmal selber gründen. Bisher hat sich da nur noch niemand reingekniet. Wir emfpinden aber das ganze Projekt als für die Allgemeinheit und damit als gemein-nützig im ursprünglichen Wortsinn (nützt der Allgemeinheit), wenn auch nicht im Steuersinn. Da wir aber bisher noch nie Gewinn erwirtschaftet haben, ist das auch egal. Wo nichts ist, braucht ja auch ohne Dach eines gemeinnützigen Vereins nichts versteuert werden.]
Vor einiger Zeit habe ich mich etwas genauer zur Baustelle an der Bertold-Haupt-Straße erkundigt, wo die Lockwitztalbrücke gerade neu gebaut wird. Denn die Abholzungsbilder, siehe Titelbild, sahen ja wirklich gruselig aus. Dazu habe ich mit Herrn Wolf von der „Unteren Naturschutzbehörde“ telefoniert. Die Untere Naturschutzbehörde ist dauerhaft im Umweltamt der Stadt Dresden angesiedelt, ist also ein Teil der Stadtverwaltung.
Grund für meinen Anruf waren die frisch aufgehangenen Fledermauskästen. Im Laufe des Gesprächs kamen wir drauf, wo und wie wir als Einwohner im Stadtteil ihm und seiner Arbeit, also dem Naturschutz in Kleinzschachwitz, helfen könnten. Aktuell wird es der Natur ja erst einmal ganz schön schwergemacht. Vielleicht könnten wir aber nach Abzug der Bauleute etwas zu einem guten Neustart beitragen.
Drei ganz konkrete Dingen fielen Herrn Wolf dazu ein. Einfache Dinge, wo wir helfen können. Und sie sind ganz schön wichtig:
1. Thema Nistkästen: Entlang der Berthold-Haupt-Str. sind neue Nistkästen aufgehangen, siehe Bilder. Es kommen auch noch weitere hinzu. (Bei einigen gab es sehr lange Lieferzeiten. Darüber war er auch absolut nicht glücklich und hoffte nur, dass sie dennoch alle noch vor Ende der Brutsaison eintrafen. Es kommen auch noch mehr Fledermauskästen hinzu.) Einige sind an Bäumen angebracht; dafür ist die Stadt verantwortlich. Andere sind an den DVB-Masten; dafür ist entsprechend die DVB auch dauerhaft verantwortlich.
Für die Nistkästen der Stadt wünscht sich Herr Wolf Menschen, die ab und zu mal schauen, ob die Kästen noch gerade hängen und die Nägel noch nicht eingewachsen sind. Das sind Tätigkeiten, die wenig Arbeit machen, ihm aber sehr helfen würden. Denn oft versiegt der Effekt von Naturschutzmaßnahmen, weil die spätere Pflege fehlt. Pflege kann in die Maßnahmen (= Bauprojekte) meist nicht eingepreist werden. Sehr schade, aber so ist es leider. Mit der Realität müssen wir leben. Hier ist also ehrenamtliche Arbeit notwendig.
Erst recht wird Vogelkästen im Spätsommer zu säubern nicht durch das Bauprojekt übernommen. Wer hier helfen will, kann – mit etwas Übung – auch die Arten erkennen, die den Kasten genutzt haben. Herr Wolf würde uns einlernen, wenn wir ihm später solche Informationen rückmelden.
2. Thema Fledermauskästen: Zu den zwei neuen Fledermauskästen an der alten Eiche direkt an der Lockwitz wüsste Herr Wolf gern, ob schon Fledermäuse drin wohnen.
Die beiden neuen Fledermauskästen an der alten Eiche, die direkt an der Lockwickwitzbrücke stehen geblieben ist.Man kann das wohl auch als Laie einfach erkennen, indem man von unten mit einer stärkeren Taschenlampe in die Kästen hineinleuchtet. Wenn sie belegt sind, sähe man Fledermäuse drinnen hängen. Fragt sich nur, wer mit welcher Leiter so weit nach oben kommt.. Wir haben zwar im Haus eine lange Leiter, sie bis dorthin zu transportieren stelle ich mir aber nicht so leicht vor.
3. Thema Fischotter: Unter die neue Brücke wird seitlich ein Steg gebaut. Der ist nicht nur für Menschen da, sondern eine Naturschutzmaßnahme für den Fischotter, der in der Lockwitz wohnt. Hier fragt Herrn Wolf an, ob im Herbst, wenn der Steg schon einige Zeit besteht, mal jemand hingehen kann und schaut, ob der Otter Markierungskot auf dem Steg hinterlassen hat. Das tun Otter wohl regelmäßig, um ihr Revier zu markieren. Herr Wolf würde gern vorher der-/demjenigen zeigen, wie so ein Markierungskot aussieht. Wenn man das einmal gesehen hätte, wäre es leicht zu erkennen. Der-/Diejenige würde sogar einen Schlüssel für das Törchen bekommen, das extra zum Schutz des Fischotters installiert wird.
Ohne, dass hier Mithilfe gebraucht wird, gebe ich gern noch die folgenden Informationen weiter: Eine Wasseramsel lebt an der Lockwitz. Auch sie bekommt Unterstützung von der unteren Naturschutzbehörde/Herrn Wolf: Extra für sie wird ein Nistkasten direkt unter die neue Brücke montiert werden.
Falls du Lust hast bei einem der drei Punkte mitzuhelfen, melde dich bitte. Zu nichts davon braucht man Fachkenntnisse. Interesse reicht völlig.
Gemeinsam mit den Kindern vom Mosaik wollen wir den Flutgraben in direkter Nachbarschaft der Rottwerndorfer Str. 1 säubern. An diesem Hochhaus ist der Treffpunkt. Die Jugendlichen gehen zur Kiesgrube rüber und sammeln dort.
Alle Aktiven können Handschuhe und Müllsäcke bekommen. Es sind genügend vorhanden. Müllgreifer sind auch einige da. Falls Du aber einen daheim hast, bring ihn bitte mit.
Im Anschluss ab 15.15h wird gemeinsam Geflügelbratwurst gegrillt.
Herzliche Einladung an alle, die da nicht grad arbeiten müssen❣
So wie schon letztes Jahr machen wir auch 2021 bei Urbanität und Vielfalt (U&V) mit. Es ist ein Arterhaltungsprogramm, das die ganz normale Bevölkerung einbezieht. Eine Kurzbeschreibung, wie wir helfen, findest Du in diesem Artikel.
Und was ist aus den Pflanzen geworden, die bei Euch schon überwintert haben?
Vom guten Heinrich, der Färberhundkamille und der Wiesenflockenblumehaben sich alle Exemplare nicht nur eingelebt, sondern offensichtlich wunderbar wohlgefühlt. Sie gedeihen auch jetzt im Frühjar super gut. Letztes Jahr hatte es nur die Färberhundskamille bis zum Blühen geschafft. Die anderen Pflanzen waren noch zu klein. Es hatte also nur die Färberhundskamille Samen, die wir abgeben konnten. Das wird dieses Jahr hoffentlich anders. Der gute Heinrich blüht schon:
Erst letztes Jahr wurde dieses Exemplar unseres „Guten Heinrichs“ aus Samen gezogen. Dieses Jahr hat er schon drei Blütenstengel! (Das andere Exemplar auch immerhin zwei!)
Um Euch eine Dimension aufzuzeigen, wieso es das U&V-Projekt gibt: Vom Guten Heinrich ist nur noch genau ein einziger natürlicher Standort in Sachsen bekannt! Und der ist im Erzgebirge. Das heißt, der Gute Heinrich (auf Latein übrigens wirklich „Chenopodium bonus-henricus„, find ich lustig) braucht definitiv unsere Hilfe, um nicht ganz auszusterben: In Dresdner Nähe gibt es rein gar nichts mehr davon! Das wollen wir ändern!
Wird der Garten jetzt nicht zu voll, wenn dieses Jahr noch mehr Pflanzen dazukommen?
Nein, denn wenn wir ehrlich bleiben wollen, müssen wir auch von unseren Misserfolgen berichten:
Vom Zittergras nur eine einzige Pflanze den Winter überlebt, obwohl wir alle Exemplare durch den Sommer gekriegt hatten. Der einen Pflanze geht es aber immerhin richtig gut. Sie wird Verstärkung von zwei neuen, diesjährigen Pflänzchen bekommen, die aber noch winzig sind. Außerdem werden wir sie vom super trockenen Hang in den ebenen Teil der Wiese setzen. Wir denken der Standort war einfach falsch. Denn bis zum Herbst waren alle Zittergraspflanzen noch wohlauf gewesen. In der Schmetterlingswiese fühlt sich Zittergras dann hoffentlich wohler. Drückt uns mal die Daumen!
Und dann gibt es die richtig, richtig traurigen Geschichten: Die Betonie hat entweder den Winter nicht überlebt oder die Schnecken haben sie gefressen. Die Schnecken sind dieses Jahr wirklich krass. Mit Sicherheit haben sie unsere kleinen Herzgespann-Pflanzen niedergemacht. Denn bei einer hatten wir noch gesehen, wie sie vorsichtig und winzig neu augetrieben hatte. Am nächsten Tag lagen die Blättchen aber angefressen, also mit Löchern, daneben… Miestviecher. Darf man das sagen? Ich denke in diesem Fall darf man das. Warum können die Schnecken nicht wenigstens um unsere seltenen Pflanzen einen Bogen machen???
Und wie wollt Ihr sie schützen?
Wäre doch sinnlos, wenn der Winter oder Schnecken all Eure Arbeit wieder vernichten.
Ja, frustrierend war es wirklich. Aber Doro hatte eine Idee: Dieses Jahr werden wir die seltenen Pflanzen richtiggehend einzäunen: Es gibt Kupferband, über das Schnecken wohl nicht kriechen, weil das einen elektrischen Effekt mit ihrem Schleim erzeugt. In unserem Gemüsegarten haben wir diese Methode beim Rhabarber schon ausprobiert. Es scheint richtig gut zu wirken.
Schneckenzaun aus Kupfergewebe. Unten rechts sind zwei Schnecken zu sehen. Eine „dreht“ schon gerade „ab“.
Hoffentlich schützt es auch unsere seltenen Schönchen, so dass wir viele, viele Samen dieses Jahr weitergeben können. Auch dafür bitte Daumen drücken!
Die Petition wird geführt von „Klimamitbestimmung Jetzt“, einer Organisation von meist jungen Leuten. Sie sind einerseits um ihre und unser aller Zukunft besorgt, andererseits wollen sie Demokratie fördern (https://klima-mitbestimmung.jetzt/). Insgesamt jedoch fordern ganze 170(!) Organisationen mit dieser Petition gemeinsam einen Klima-BürgerInnenrat.
Was ist ein Klima-BürgerInnnenrat?
Was ist überhaupt erst einmal ein Bürgerrat?
Ein BürgerInnenrat ist ein demokratisches Gremium aus 150 zufällig ausgewählten BürgerInnen. Alles sind Freiwillige, die sich zu einem bestimmten Thema gemeldet haben. (Es sind also durchaus auch vehemente GegnerInnen dabei. Das ist auch wichtig!) Sie treffen sich an mehreren Wochenenden. Alle werden in dieser Zeit von unabhängigen und anerkannten ExpertInnen informiert, diskutieren miteinander und erarbeiten abschließend einen Katalog an Handlungsempfehlungen. Ein solcher BürgerInnenrat ermöglicht einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung, zukunftsweisende Maßnahmen zum jeweilien Thema zu erarbeiten, die von der Breite der Bevölkerung mitgetragen werden.
In Frankreich, Irland und Großbritannien haben BürgerInnenräte schon beeindruckende Ergebnisse erzielen können.
Was ist der geforderte Klima-Bürgerrat?
Es ist ein Bürgerrat der oben beschriebenen Art, der zum Jahrhundertthema „Klimawandel“ arbeiten soll. Wir wollen Lösungen, die die ganze Gesellschaft mitträgt!
Noch bis zum 17. Dezember ist Zeit, die nötigen 50.000 Stimmen zu sammeln. Wenn diese Anzahl an Mitzeichnern erreicht ist, muss sich der Bundestag mit der Petition befassen. Leider erst dann, aber so ist es halt. Deshalb hier noch mal der Link zur Petition, den Du natürlich sehr, sehr gern auch weiterreichen kannst:
Wenn Du für ePetitionen vom Bundestag noch nicht registriert bist: Es ist einfach und lohnt sich auch für viele andere Anliegen. Misch Dich ein, das ist Demokratie!
In diesem Sinne: Generationengerechte und enkeltaugliche Grüße von Lisa (mir), gemeinsam mit vielen, vielen anderen
Die Generationenstiftung z.B. sagt: “Ihr alle seid Hoffnungsschimmer. Wir wissen: Wir sind viele. Lasst uns dafür sorgen, dass alle anderen das auch bald wissen. Wir sagen: Die Gesellschaft muss aktiv werden. Die Politik muss handeln. Wir alle sind die Gesellschaft. Jede*r von uns hat mehr Macht, als wir zu glauben wagen. Jede*r hat eine Stimme, die sich zu erheben lohnt. “