Sonnabend, den 7. Mai wollen wir uns etwas besonders Gutes tun: Um diese Zeit stehen die Obtbäume in voller Blüte; sie beginnen ja schon jetzt.
Petra kennt eine wunderschöne Route von Weißig nach Pillnitz (ca. 11 km), die sie uns zeigen wird:
Wir wandern über den Napoleonstein zur höchsten Erhebung Dresdens, dem Triebenberg, wo früher ein hervorragendes Forschungsmikroskop der TU Dresden stand. Von dort geht es nach Zaschendorf zum Windmüllerhaus. In dessen Garten werden wir einkehren. Hoffentlich bei strahlendem, warmen Sonnenschein werden wir unter blühenden Apfel- und Kirschbäumen auch unseren Geschmacksnerven eine Wohltat gönnen und unsere Pause genießen. Anschließend laufen wir hangabwärts über die Meixmühle und den Friedrichsgrund hinunter nach Pillnitz.
Wer mitkommen mag, melde sich bitte an. Als Antwort gibt es dann Treffzeit und -ort.
Ab Donnerstag, den 7.4.22 treffen sich Schachbegeisterte bei uns im Dorfgemeinschaftshaus. Auch daraus soll ein regelmäßiger Termin werden. Mal sehen, wie viele Mitmacher sich finden. Der erste Treff geht um 18.30h los. Da noch nicht klar ist, wer alles kommt, ist auch noch nicht klar, welches Level gespielt wird. Es sieht nach „sehr gemischt“ aus. Also sind alle herzlich willkommen und wir werden sehen, was draus wird!
Bitte eine Raumnutzungsgebühr von 2 EUR mitbringen und alles, was Du essen oder trinken magst. Oder Du nimmst den vorhandenen Wein oder sogar Sekt einfach aus dem Regal zum Selbstkostenpreis.
Wir benennen unseren Untertitel um! Wir sind darauf aufmerksam gemacht worden, dass „Do it yourself“ gar nicht so gut zu uns passt. Dass es viel besser „Do it together“ heißen müsste. Da habt Ihr voll und ganz recht!
So machen wir Nägel mit Köpfen und benennen unseren Untertitel kurzerhand um.
DANKE, liebe aufmerksame Leser- und MitdenkerInnen!
Nur kurz die Nachricht für alle, die es noch nicht so bemerkt haben: Seit kurz vor dem Jahreswechsel sind wir auch auf Instagramm zu finden. Die direkte Adresse ist https://www.instagram.com/dorfgemeinschaftshaus_m37/
Schaut gern mal vorbei und/oder verbreitet die Adresse.
Vor einiger Zeit habe ich im Konzept die Begriffe „ökologische Nachhaltigkeit“ und „soziale Nachhaltigkeit“ ergänzt. Deshalb hier ein paar Gedanken dazu:
Ein wichtiger Stein im Mosaik der ökologischen Nachhaltigkeit ist, vom „muss ich sowieso bald tauschen/erneuern“ zum „geht noch ne Weile“ zu kommen.
Ein wichtiger Stein in der sozialen Nachhaltigkeit ist es, bei aufkommenden unguten Gefühlen zu versuchen, sie zu klären – in mir selbst und im Gespräch mit dem Gegenüber. Dazu gibt es in diesem Beitrag ein paar ausführlichere Informationen:
Soziale Nachhaltigkeit im Dorfgemeinschaftshaus
Nicht nur in finanzieller Hinsicht versuchen wir im Dorfgemeinschaftshaus niemanden auszuschließen. Auch bei Unstimmigkeiten. Denn wir betrachten die Erde und soziales Miteinander als Lebensgrundlagen. Entsprechend ist uns beides super wichtig.
Bei Unstimmigkeiten gehen wir erst einmal von Missverständnissen aus, anstatt Böses zu vermuten. Und wir sind bereit, diese vermuteten Missverständnisse zu klären, anstatt gleich die Kommunikation abzubrechen und auseinanderzurennen. Die folgenden Bausteine helfen dabei:
Wir sind uns alle bewusst, dass wir persönliche Grenzen haben. Die dürfen wir auch haben. Uns ist jedoch klar, dass die Anderen diese nicht kennen (können) und auch eigene Grenzen haben.
Wir sehen es als unsere persönliche Aufgabe an, unsere eigenen Grenzen zu kennen und sie auszusprechen, nicht als Aufgabe des Gegenübers sie zu erraten.
Zum Teil sind unsere Grenzen oder die der Anderen durch Traumata bedingt, also so leicht auch nicht aus dem Weg zu räumen und „bei Berührung gefährlich“.
Auch gibt es Grenzen bei Themen, wo wir einfach unterschiedlich sind. Und das auch bleiben wollen, eben so sein und akzeptiert werden wollen, wie wir aktuell sind, ohne „Verbesserungsvorschläge“. Ein klares Beispiel dafür ist alles, was mit dem Thema Corona zusammenhängt. Hier denken und handeln wir sehr unterschiedlich – und engagieren uns dennoch gemeinsam.
Wenn jemand von uns beim Anderen Grenzen berührt hat, ist kein sofortiges Auseinanderrennen notwendig. Statt dessen können wir -meist mit Hilfe von Gewaltfreier Kommunikation nach Rosenberg- vorsichtig die Grenze finden zwischen dem, was geht, und dem, was bleiben wird. Ob nun deshalb, weil das Trauma es eben nicht zulässt oder weil wir bleiben wollen, wie wir sind, und das bei unserem Gegenüber schlicht eine Grenze überschreitet.
Erst wenn uns diese Grenzen auf beiden Seiten klar sind, entscheiden wir, ob und wie es für uns weitergehen kann. Falls ein Trennen nach dieser Klärung dennoch nötig ist, gehen wir im Frieden auseinander. Das ist früh genug und hinterlässt anstelle bleibender Anspannung Ruhe.
Auf diese Weise können wir meist die Beziehungen unter uns und unsere jeweils gemeinsamen Hobbies erhalten.
Für diese Abfolge Verständnis aufzubringen und den Prozess zu versuchen, sind wir alle bereit.
Falls Du mitmachen möchtest, bist Du herzlich willkommen!
Er hatte wohl nur mehr Aufmerksamkeit durch unser Suchen und den Artikel gestern benötigt. Am späteren Abend zeigte er sich dann in voller Schönheit. Mal sehen, ob wir Lenchen auch noch finden!
Nachdem das Dorfgemeinschaftsprojekt mittlerweile mehr als zwei Jahre läuft, haben wir alle eine Menge Erfahrungen (miteinander) gesammelt. Nicht nur solche, die im Zusammenhang mit Corona stehen. Ich hatte es mir ehrlich gesagt nicht so schwierig vorgestellt, Gemeinschaft zu stiften. Die Gruppendynamiken und das Vermitteln zwischen Leuten kosten viel Zeit und Kraft. Nicht nur mich.
Wir leben offenbar alle in sehr, sehr unterschiedlichen Lebenswelten. Selbst dann, wenn wir nah beieinander wohnen. Damit scheinen wir uns nicht (mehr?) so richtig vorstellen zu können, was Alltag für das Gegenüber ist. Das betrifft längst nicht nur finanzielle Unterschiede. Auch
wie viel Zeit wir haben,
Umgang mit Technik,
Umgangsformen miteinander,
Wissen und Auffassungsgabe,
Schnelligkeit,
körperliche Grenzen etc. etc.
Insgesamt sind unsere Erfahrungen auf sehr, sehr vielen Gebieten so völlig anders. Oft war mir das bei anfänglichen Begegnungen nicht einmal klar, dass soooo viel überbrückt werden muss. Ich denke, Anderen geht es ähnlich. Wir schließen so oft von uns auf Andere. Das ist so leicht. Es ist ja auch verführerisch zu meinen, dass wir längst wissen, wie der Andere so tickt. Erst nach und nach – bei längerem oder öfterem Kontakt – sickert die Andersartigkeit ins Bewusstsein, siehe auch der Beitrag „Das wachsende Nichtwissen“. Vielleicht merken wir es sogar erst dann, wenn was schief gegangen ist.
Dass wir in unserer Gesellschaft unter ständigem Zeit- und manchmal auch Energiemangel leiden, ist bekannt. Dass wir so oft viel mehr wollen als schaffen. Damit ist es absolut nicht einmal dann leicht, Verständnisbrücken zu bauen, wenn uns bewusst ist, dass da grad wieder was schief gehen kann. Oder vielleicht schon schief gegangen ist, nur der/die Andere macht den Mund dazu (noch) nicht auf.
Wir vestecken so viel. Voreinander beim Kennenlernen, und auch später.
Für mehr Mut und weniger Bewertungen
Und wir urteilen so schnell. In meiner Zeit in den USA hat man mir gesagt, das würde man als typisch deutsch empfinden. Ich kann nicht sagen, ob es typisch für uns Deutsche ist. Auf jeden Fall stehen wir uns mit schnellem Urteilen selbst im Weg, wenn wir eigentlich Verbindung suchen. Erst recht, wenn wir dann so verletzt sind, dass wir Korrekturen nicht mehr zulassen. Aus Schutz. Schutz, der uns aber trennt.
Das Dorfgemeinschaftshaus steht für Verbindung. Dorf in der Stadt. Wir wollen uns kennen, so wie man sich in einem Dorf kennt. Aber ohne das Hässlich-über-Andere-reden. Ohne die Ausgrenzung, die in Dörfern leider oft auch gegeben ist. Ohne das Einteilen in „oben“ und „unten“ oder „In-Group“ und „Out-Group“.
Dazu braucht es guttuende Kommunikation und Offenheit. Fragen stellen statt urteilen. Verstehen wollen statt dichtmachen.
Erst recht ist Kommunikation nicht einfacher in Zeiten der Online-Welt. Zu der gehört unsere Website genauso wie der Newsletter, die Präsenz auf nebenan.de oder SMS, E-Mails und Chatnachrichten über Messenger-Dienste wie WhatsApp und Telegram. Ganz schön viel elektronischer Austausch gegenüber den wenigen Treffen so am Tag, sogar in der Woche oder im Monat. Telefonate nehmen meiner Meinung nach einen Zwischenplatz ein zwischen live und Elektronik. Am Telefon kann man noch ein wenig mehr sein Bauchgefühl einsetzen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass Bauchgefühl wichtig ist, um sich umfassender zu verstehen, als wir uns mit Worten ausdrücken und das Gegegnüber aufnehmen können.
Wie weiter nach Missverständnissen
Missverständnisse wird es dennoch immer geben. Schultz-von-Thun, ein Kommmunikationsforscher (siehe Literatur), meint, Missverständnisse seien sogar die Regel, nur würde das Hineininterpretierte oft nicht sooo trennend wirken, dass wir nicht weiter miteinander redeten. Lasst sie uns ausräumen, statt unsere spontane Interpretation als Wahrheit oder Tatsachen anzunehmen. Auch wenn es Mut kostet. Lasst uns nach einer kurzen Zeit, in der wir unsere Seele erst einmal streicheln, um diesen Mut zu fassen, wieder aufeinander zugehen. Damit wir auf Augenhöhe versuchen, das, was uns getrennt hat, anzuschauen. Wenn es bleibt, sind und bleiben wir vielleicht in diesem Punkt einfach unterschiedlich. Selbst dann kann es mit dem Wissen darum gemeinsam weitergehen. Wenn wir diese Unterschiedlichkeit achten ohne zu bewerten.
Mir ist klar, dass das alles schwer ist. – Und dass ich selbst auch oft wieder reinfalle in die Urteils- und Bewertungsfallen. Denn so zu handeln sind wir gewohnt in dieser Gesellschaft, nicht nur in diesem Jahrhundert. Es hat Tradition, hat auch mit Autoritäten und Hierarchien zu tun (siehe GFK-Literatur). Wir dürfen auch Übende bleiben – unser ganzes Leben lang. (Manches aus unserer Vergangenheit zu überwinden braucht eben Zeit.) Und wenn wir uns gegenseitig darin unterstützen, wird es auch ein Stückchen leichter. Das beides finde ich sehr, sehr tröstliche, ja befreiende Gedanken.
PS: Für Neugierige: Dieser Artikel ist nicht aufgrund eines aktuellen Vorfalls entstanden, sondern ist die Essenz aus den Erfahrungen der letzten Jahre. Was wir gern zugeben: Längst nicht immer sind unsere Versuche gut ausgegangen. Wieder aufstehen, ist auch eine Kraft.