Abgesagt: Grün ist nicht gleich grün

Endlich! Genießen & Freude am Horizont:

Damit wir schon jetzt Frühlingsvorfreude nähren können, kommt hier unser erster fertig geplanter Programmpunkt für die Zeit nach den aktuellen Einschränkungen. Und das ist gleich was Größeres:

Am Samstag, den 8. Mai 2021, gestaltet Gerda Stender, Diplom-Designerin, gemeinsam mit allen TeilnehmerInnen einen kreativen Tag. Wenn Dir nicht nach kreativem Malen ist, kannst Du gern auch als reiner Zuschauer und reine Zuhörerin teilnehmen. Gerda schreibt:

„Wir bewegen uns zwischen Parknatur und Baukultur.
Der Schöpfung nahe sein,
den Augenblick genießen,
hin-sehen,
ein-sehen,
evtl. skizzierend festhalten, das soll unser Vergnügen sein.
Texte können vorgelesen werden,
gute Gedanken machen die Runde,
es darf gelacht werden!“

Du erfährst etwas über die Geschichte von unserer Villa auf einer der letzten Elbsanddünen, dazu Aktuelles vom Dorfgemeinschaftsprojekt.

Im Nachbarhaus war zu DDR-Zeiten der Kleinzschachwitzer Kindergarten. Von daher ist die Adresse ziemlich bekannt. Falls Du zufällig historische Informationen oder Fotos von dem Kindergartengelände hast oder vielleicht – mit Blick über den Zaun – sogar auch von unserem Garten und Haus, bringe dieses Material bitte unbedingt mit!

Für das Mittagessen ist gesorgt. Bitte bringe nur eine Kleinigkeit für das Kuchenbuffet und Malmaterial mit. Mit Sicherheit wird es ein genussvoller Tag (10h – 16:30h) zum Aufatmen und mit vielen Eindrücken, auch wenn Du selbst nicht vorhast zu malen. Wenn Du Malmaterial hast, packe es dennoch ein. Denn es hat schon öfter jemandem dann plötzlich doch in den Fingern gekribbelt…

Bei schönem Wetter wird das Meiste im Villengarten stattfinden, bei Regen in den Innenräumen. Dort sind die Flächen aber natürlich begrenzt, so dass wir jetzt schon (bis 30.04.21) um Anmeldung unter gerda.stender@web.de bitten.

Diese Woche wurde gehängt

Bitte nicht denken, dass wir nun die Todesstrafe eingeführt haben. Nein, zwei aus unserer Gartengruppe haben drei unserer vier Nistkästen aufgehängt:

Unsere Kästen sind geeignet für Meisenarten, den Spatz und den Kleiber. Den haben wir auf dem Grundstück schon mehrfach gesehen. Er ist übrigens der einzige Vogel in Deutschland der den Stamm mit Kopf nach unten einfach runterläuft!


Dazu bekam die Stammscheibe der guten alten Birke einen Ehrenplatz drinnen:

So hat sich wenigstens ETWAS mal wieder drinnen getan.

Update während des langen Lockdown-Winters

Nicht, dass jemand meint, uns gäbe es nicht mehr. Wir sind jetzt zwar auch eingeschneit und Gruppenaktivitäten sind leider, leider, leider weiterhin tabu, aber meist kann man dennoch etwas (draußen) tun:

  • im Garten werkeln (Wir haben in Eigeninitiative mit Motorsäge die Birke gesägt – man lernt nie aus -, ein Vogelhaus repariert und aufgestellt, haben vier Nistkästen gebaut, für die jetzt nur noch passende Bäume gefunden werden müssen.)
  • Lebensmittel retten und aufteilen,
  • zu zweit z.B. auf den Elbwiesen eine Müllaufsammelwanderung machen (die natürlich weniger im Schnee).

Wenn wir uns dann online darüber austauschen, wird es fast doch noch ne Gruppenaktivität.

Wie alt wurde unsere Birke?

Der Garten, den wir pflegen, ist denkmalgeschützt – also nicht nur die Villa, in der wir unsere zwei Räume haben. Deshalb haben wir eine Genehmigung gebraucht, um die Birke, auch wenn sie schon tot war, fällen zu dürfen.

Als Auflage wurde uns gemacht, dass wir die Jahresringe anschließend zählen. Zweck der Sache: Das Denkmalamt wollte wissen, ob die Birke an genau diesem Ort ein Designerstück war oder vielleicht nur ein Wildwuchs aus DDR-Zeiten, der erst mit der Sanierung, die ihn rahmenden Granitsteine bekam.

Also haben wir uns mal versucht, erst im Sägen mit der Motorsäge, dann im Staunen, dass selbst dieses Holz schon jemand (ein Bockkäfer) kaum gestorben doch schon recht schmackhaft fand:

Dann sollten die Jahreringe gezählt werden. Das klappte nur nicht so recht, weil wir gar nicht so recht wussten, was ist ein echter Jahresring, was tut nur so, wurde also nur irgendwann während des Jahres gebildet. So haben wir Expertenhilfe erhalten. Der schliff als erstes die Scheibe ganz tischlergerecht.

Anschließend fräste er zwei Linien ein, (wovon wir aber nur eine brauchten). Entlang dieser Linie ließ es sich etwas leichter zählen. Am Ende konnte erst uns mitteilen, dass unsere Birke 57 +/- 2 Jahre geworden war. Sie stammte also ungefähr aus dem Jahr, in dem Margot Honecker, Ehefrau von Erich Honecker, Ministerin für Volksbildung der DDR wurde.

Unsere Birke war also ganz klar ein DDR-Kind. Angeblich haben zu diesem Zeitpunkt im Haus fünf Familien gewohnt. Angeblich stritten sie sich so sehr, dass das die ersten Aufzeichnungen im Stadtarchiv Dresden sind. Die Bauakten sind wohl im Krieg verloren. Wir nehmen an, dass damals niemand den Garten designt hat. Unsere Birke war also vermutlich ein reiner Wildwuchs.

Jetzt ist nur noch rauszuknobeln, ob wir dennoch wieder eine Birke pflanzen müssen oder ein anderer Baum an ihre Stelle treten kann, der weniger trockenheitsunempfindlich ist.

Ein Bürgerrat für’s Klima – damit enkeltaugliche Lösungen kommen!

Die Petition “Einberufung von einem bundesweiten Bürgerrat zur Klimapolitik” ist aktuell auf ePetitionen des Bundestags gelistet (Nr 116046). Der direkte Link ist https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2020/_09/_16/Petition_116046.html.

Die Petition wird geführt von „Klimamitbestimmung Jetzt“, einer Organisation von meist jungen Leuten. Sie sind einerseits um ihre und unser aller Zukunft besorgt, andererseits wollen sie Demokratie fördern (https://klima-mitbestimmung.jetzt/). Insgesamt jedoch fordern ganze 170(!) Organisationen mit dieser Petition gemeinsam einen Klima-BürgerInnenrat.

Was ist ein Klima-BürgerInnnenrat?

Was ist überhaupt erst einmal ein Bürgerrat?

Ein BürgerInnenrat ist ein demokratisches Gremium aus 150 zufällig ausgewählten BürgerInnen. Alles sind Freiwillige, die sich zu einem bestimmten Thema gemeldet haben. (Es sind also durchaus auch vehemente GegnerInnen dabei. Das ist auch wichtig!) Sie treffen sich an mehreren Wochenenden. Alle werden in dieser Zeit von unabhängigen und anerkannten ExpertInnen informiert, diskutieren miteinander und erarbeiten abschließend einen Katalog an Handlungsempfehlungen. Ein solcher BürgerInnenrat ermöglicht einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung, zukunftsweisende Maßnahmen zum jeweilien Thema zu erarbeiten, die von der Breite der Bevölkerung mitgetragen werden.

In Frankreich, Irland und Großbritannien haben BürgerInnenräte schon beeindruckende Ergebnisse erzielen können.

Was ist der geforderte Klima-Bürgerrat?

Es ist ein Bürgerrat der oben beschriebenen Art, der zum Jahrhundertthema „Klimawandel“ arbeiten soll. Wir wollen Lösungen, die die ganze Gesellschaft mitträgt!

Noch bis zum 17. Dezember ist Zeit, die nötigen 50.000 Stimmen zu sammeln. Wenn diese Anzahl an Mitzeichnern erreicht ist, muss sich der Bundestag mit der Petition befassen. Leider erst dann, aber so ist es halt. Deshalb hier noch mal der Link zur Petition, den Du natürlich sehr, sehr gern auch weiterreichen kannst:

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2020/_09/_16/Petition_116046.html

Wenn Du für ePetitionen vom Bundestag noch nicht registriert bist: Es ist einfach und lohnt sich auch für viele andere Anliegen. Misch Dich ein, das ist Demokratie!

In diesem Sinne:
Generationengerechte und enkeltaugliche Grüße von
Lisa (mir), gemeinsam mit vielen, vielen anderen


Die Generationenstiftung z.B. sagt: “Ihr alle seid Hoffnungsschimmer. Wir wissen: Wir sind viele. Lasst uns dafür sorgen, dass alle anderen das auch bald wissen. Wir sagen: Die Gesellschaft muss aktiv werden. Die Politik muss handeln. Wir alle sind die Gesellschaft. Jede*r von uns hat mehr Macht, als wir zu glauben wagen. Jede*r hat eine Stimme, die sich zu erheben lohnt. “

Die Birkenfällung

Etwas verspätet, weil die Fällung nun schon mehr als zwei Wochen her ist, möchte ich Euch einen Eindruck vom Montagvormittag, 16.11.2020, geben:

Bei sonnigem, nicht zu kaltem Herbstwetter trafen zwei Baumsteiger kurz nach 9:00h im Garten der M37 ein. Der eine, Carsten, hatte sogar seinen interessierten Sohn mitgebracht, dessen Schule gerade wegen Corona geschlossen war. Statt Schulbank also praktische Erfahrungen draußen.

Nach einer kurzen Besprechung ging alles sehr schnell:

Weil die Birke ja tot war, konnte Chris, mit „Spikes“ klettern. Die hinterlassen richtig böse Wunden in der Rinde, so dass man das bei einem lebenden Baum nie machen würde. Hier war das aber einfach und mit Hilfe dieser Kletterspikes zu stehen, war wohl auch recht bequem, s. Bild 3: Da steht Chris völlig entspannt in sehr luftiger Höhe am Stamm! Natürlich aber gesichert.

Ast für Ast sägte er von unten kommend einen nach dem anderen Ast ab und kletterte dabei immer höher.

Richtig große Äste flogen mal links mal rechts hinunter. Mit jeweils kleinen Handschlenkern schubste Chris sie so, dass die riesigen Rhododendren unten fast nicht zu Schaden kamen. Ich glaube, wir haben nur 4 Blütenknospen für nächstes Jahr eingebüßt.

Beim Bild, auf dem die Spitze fällt, sieht man noch die ursprüngliche Baumspitze, die schon längst vertrocknet war, als wir den Garten übernahmen. Zu dieser Zeit ahnten wir jedoch noch nicht, wie schnell der komplette Baum einging. Aller Voraussicht nach ist die Birke wirklich nur vertrocknet, denn der Baumstumpf zeigte noch kleinerlei Pilzbefall.

Nur noch der kahle Stamm stand

Da kam Chris wieder zu uns „Bodenpersonal“ und wir machten gemeinsam etwas Ordnung, bevor der Stamm fallen würde und Äste unter sich begraben würde.

Chris sägte fachgerecht die Basis an, auf dass er in die richtige, vorher ausgesuchte Richtung zu fallen käm.

Dann kam der letzte Schritt. Wenn Du die einzelnen Bilder anklickst, kannst Du das Richtungsseil sehen. Und langsam, dann immer schneller fällt unsere gute alte Birke!

Die ganze Aktion hat gerade mal zwei Stunden gedauert. Das Wachsen der Birke jedoch Jahrzehnte. Wie lange genau? Das bekommen wir gerade raus (Jahresringe zählen) und werden es hier noch melden. Wir sollen es dem Denkmalamt melden. Denn denen ist wichtig, ob es mal ein mit Absicht gepflanztes Gartenelement war oder eher ein Wildwuchs, um den herum bei der Sanierung nur Granitsteine nachträglich zum Einbeziehen gesetzt wurden. Mal sehen, wir sind gespannt.