Sonntag früh habe ich einen Radiobeitrag gehört, der mich tief berührt hat. Vor allem diese Gedankenfolge:
Geradezu ein „Teil unserer Kultur“ sei Verschwendung. Aber an unserer Kultur lassen wir nicht alle teil haben. Die Ausgeschlossenen sind so ausgeschlossenen, dass sie auch an der Verschwendung nicht teilhaben können. Dadurch leben sie erzwungenermaßen meist viel ökologischer als diejenigen mit höherem Umweltwissen, aber auch mehr finanziellen Mitteln, die damit „mitspielen in der Verschwendungskultur“.
Schockierend wahr.
„Armut schließt sogar davon aus, die Umwelt zu zerstören.“
Hier das ganze Interview mit Soziologe Stephan Lessenig, zu finden in der Deutschlandfunk Audiothek: https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=966384
(Das Interview lohnt sich auch sonst, nur ein kurzer erster Teil betrifft Enwicklungsländer.)
Was machen wir jetzt draus? Was ist unsere Konsequenz?
und
Was hat das mit dem Dorfgemeinschaftshaus zu tun?
Ich würde es gern schaffen, dass wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Dass wir ökologisch so angepasst leben, dass wir
- die Lebensgrundlagen nicht vernichten und
- Gemeinschaft, also „Teilhabe“, Gruppen ebenfalls leben.
Meiner Auffassung nach passt das gut zusammen. Es geht genau dann, finde ich, wenn wir uns auf niedrigem Verbrauchsniveau treffen. Zusammenfinden, egal aus welcher der vielen unterschiedlichen Lebenswelten wir kommen. Und zwar alle und freiwillig. Warum sollten wir das tun, wenn der Trend doch ein anderer ist, wir also bewusst „gegen den Strom schwimmen“, uns dafür bewusst absetzen müssen? Das kostet doch Energie und kann uns auch Freunde kosten. Warum also?
- Weil wir einsehen, dass wir sonst keine Zukunft haben, weil uns die Erde keine mehr ermöglicht,
- und weil wir sonst nur in der Blase der eigenen Lebenswelt bleiben, vielleicht dort sogar vereinsamen. Einsamkeit ist erwiesensermaßen ungesund, weil es unserer menschlichen Natur als Herdentier einfach nicht entspricht. Im Dorfgemeinschaftshaus können wir hingegen neue Freunde finden. Vielleicht die, die Du schon immer gesucht hast. Ich selbst empfinde es als Bereicherung, andere Menschen und ihre Lebenswelten zu treffen, ja kennenzulernen.
Gesund (für uns und die Umwelt) und Gemeinsam ist eben eine Lösung. Oder, wie Gunther es neulich nannte: Miteinander, füreinander. Stärken wir uns gegenseitig, um dieses „gegen den Strom schwimmen“ zu schaffen.
(Demnächst gehe ich auf das Menscheln ein, das mit den Gruppen einhergeht und es uns manchmal auch ganz schön schwer macht…)